Natur und Ökologie

Die drei Häuser umschließen einen parkähnlichen Innenhof. Autos müssen draußen bleiben. Auf dem 22.000 m² großen Grundstück werden Freiflächen mit Spielplätzen, Treffpunkten, Gärten und ruhigen Rückzugsräumen gemeinsam genutzt. Wir haben eine Streuobstwiese angelegt und es gibt auf unserem Gelände eine Schutzfläche für eine unter Naturschutz stehende Orchideenart.

Ein Gemeinschaftsgarten wird teilweise zusammen, teilweise von einzelnen Familien nach ökologischen Prinzipien ausgerichtet bestellt. Auch die Haltung von Tieren ist im Gespräch. Bei der Freiflächengestaltung haben wir viel Wert auf ökologische Aspekte gelegt: Die Blühpflanzen in unseren Gärten sind durchweg insektenfreundlich, wir lassen zudem teilweise Verwilderung auf unseren Flächen zu, um Rückzugsräume für Tiere zu schaffen. Über Mitgliederspenden und Umwelt-Zuschüsse finanziert gibt es an allen unseren Fassaden zahlreiche Brut- und Vogelkästen für Mauersegler, Fledermäuse und Singvögel.

Wir leisten mit dem energieeffizienten Umbau des alten Klinikums einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Unsere Häuser haben nach dem Umbau einen KfW Effizienhaus 70 Standard, das heißt, sie verbrauchen 30 Prozent weniger Primärenergie als das Referenzhaus der Energieeinsparverordnung. Als Dämmung war ursprünglich eine vorgesetzte Holzkonstrukution mit Holzweichfaserplatte und Zellulose-Einblasdämmung vorgesehen. Aus Brandschutzgründen (Gebäudeklasse 4) konnte das jedoch an den Fassaden nicht umgesetzt werden. Stattdessen haben wir eine Einblasdämmung aus Steinwolle verwendet. Die Dächer über den Wohnbereichen wurden aber mit Zellulose-Einblasdämmung gedämmt, auch um einen effektiven Wärmeschutz im Sommer zu gewährleisten. Wo immer es möglich war, haben wir Holz als Baustoff verwendet, z.B. bei den Fenstern, den Fußböden, den Gaubenverkleidungen, den Fensterlaibungen.

Eine 400 kW-Pelletanlage sorgt für unsere Heizung und unser warmes Wasser. Auf dem Dach des Haupthauses haben wir in Zusammenarbeit mit der Bürgerenergiegenossenschaft Ilmtal eG eine Photovoltaik-Anlage installiert, die den Strombedarf der Bewohner*innen des Haupthauses zu 30 Prozent deckt.

Bewusste Mobilität jenseits des eigenen Autos und das selbstverständliche Teilen von Ressourcen sind wichtige Bestandteile unseres Zusammenlebens. Wir teilen Werkzeug und Haushaltsgeräte, leisten uns gegenseitig Hilfe bei der Reparatur. Ein Gib- und-Nimm-Schrank, eine Tauschbörse im Intranet und zweimal jährlich eine Kleidertauschbörse ermöglichen vielen Dingen eine lange Lebensdauer.

Auf dem Gelände der Ro70 gibt es zwei Stellplätze des regionalen Carsharing-Dienstleisters TeilAuto. 22 der 76 Haushalte teilen Autos lieber, als sie selbst zu besitzen, Tendenz steigend. Ein Großteil der Familien nutzt für den Alltag E-Lastenräder. Auf dem Gelände gibt es über 190 Fahrradstellplätze. Unser hauseigener Parkplatz verfügt über eine Elektro-Ladesäule zur preisgünstigen Nutzung durch die Bewohner*innen.

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